Allen, die sich nicht trauen Englisch zu sprechen, möchte ich mit diesem Auszug aus dem Buch ‚Forbetter your English‘ von Eric T. Hansen, Hawaiianer und Sprachwissenschaftler, Mut machen:
Wie erkennt man einen Deutschen im Ausland?
Ganz einfach. Sagen wir, Sie begegnen irgendwo auf der Welt, zum Beispiel in Hawaii, einer bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Touristen. Alle können sich auf Englisch verständlich machen. Falls Sie wissen wollen, ob Deutsche darunter sind, sprechen Sie die Touristen einfach auf Englisch an und achten Sie darauf, wie sie reagieren: Diejenigen, die nicht aus Deutschland kommen, werden zwar etwas holprig antworten, doch das kümmert sie nicht weiter, sie radebrechen sich munter durchs Gespräch. Die Deutschen werden ebenfalls auf Englisch antworten – allerdings mit zwei Unterschieden: Sie sprechen es meist ausgezeichnet und der zweite Satz heißt immer Excuse me please, I speak very bad English. Bingo: ein Deutscher.
Ich lebe jetzt seit 25 Jahren in Deutschland, und noch nie habe ich mit einem Deutschen ein Gespräch in meiner Muttersprache geführt, ohne dass er sich gleich eingangs für sein schlechtes Englisch entschuldigt hätte. Für andere Wissenslücken gilt das nicht. Kein Deutscher entschuldigt sich dafür, dass er den ersten Hauptsatz der Thermodynamik nicht beherrscht. Aber für sein Englisch …
Ich kann mir das nur so erklären: Alle Deutschen hatten in der Schule die penibelsten, gemeinsten, haarspalterischsten Englischlehrer der Welt und müssen von ihnen regelrecht traumatisiert worden sein. Noch Jahre später können sie nicht mal an ein angelsächsisches Wort denken, ohne in kalten Schweiß auszubrechen. Denn eine Entschuldigung ist alles andere als angebracht. Deutsche sprechen unsere Sprache meist erstaunlich flüssig. Wir Typen aus der englischsprachigen Ecke der Welt machen uns ja kaum je die Mühe, eine andere Sprache zu lernen. Wenn dann einer daherkommt und problemlos in einer Fremdsprache kommuniziert, sind wir grundsätzlich erst mal von den Socken.
Deshalb ist es so gut wie unmöglich, sich bei uns aufgrund falscher Grammatik, unklarer Aussprache oder schlechter Wortwahl zu blamieren. Wir sind einfach nur froh, wenn wir Sie verstehen können, und achten gar nicht auf kleine Fehler. Sollten Sie also derartige Befürchtungen hegen, vergessen Sie die sofort wieder und sprechen Sie einfach drauflos, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist.